Freitag, 23. Februar 2018

#tokyo2018 #50 Lockerungslauf mit der interAir-Gruppe



Alles locker, alles gut?

Die Anspannung steigt jedenfalls...


Nach nun fast fünf Tagen Laufpause seit dem letzten Rückschlag und mittlerweile im Land des Lächelns angekommen wagte ich heute morgen bang und ängstlich meine ersten Laufversuche.

Die interAiris, vorne Isaak (Fotograf) und Achim (Häuptling)
Vorweg: Es klappte ganz gut, ich denke schon, dass ich am Sonntag zumindest mal alles geben kann. Sollte der Muskel wieder "versagen", hoffe ich zumindest, dass er es nicht allzu früh tut und ich dann irgendwie (evtl. nach Behandlung und sehr langsam) finishen kann. Ansonsten bin ich verhalten optimistisch, warum, erkläre ich gleich noch.

Zur Vorgeschichte dieses Laufs:

Am Mittwoch begann ich mein Abenteuer, schon morgens ging's mit dem Zug von Neunkirchen nach Frankfurt, nachdem ich mich zuerst von meinen Töchtern, die in die Schule gingen, und schließlich von meiner Frau, die mich zum Bahnhof brachte, verabschiedete.

Morgens war ich nochmal bei meinem Physiotherapeuten Jörg gewesen, der mich nochmal lockermachte und ermutigte, mir keinen allzu großen Kopf zu machen, Biceps hin, fermoris her.

Vor dem Kaiserpalast - hier darfste nit rein!
Dann ging's gemütlich mit dem Zug über das Nahetal nach Frankfurt, ich checkte sehr früh ein und konnte so noch ein Upgrade ergattern, dass mir sehr half: Premium Economy mit jeder Menge Beinfreiheit - perfekt!

Danach fuhr ich noch auf einen Besuch zur Firma Sinn gemeinsam mit dem amerikanischen Generalkonsul James "Jim" Herman, der sich sehr beeindruckt vom Unternehmen des gebürtigen Neunkirchers Lothar Schmidt und seiner Beschäftigten zeigte. Das freute mich natürlich sehr!

Im Anschuss fuhr ich erneut mit dem Taxi auf den Flughafen und kam genau pünktlich, um die Sicherheitskontrollen und das Boarding hinter mich zu bringen - bei letzterem traf ich schon meine Laufgruppe von interair, lauter nette Laufkolleginnen und -kollegen, auch Irina Mikitenko war mit dabei!

Auf der Messe mit Irina, zweifache WMM-Siegerin, die
immer noch den deutschen Marathonrekord hält
Der Flug mit Lufthansa dauerte ca. 11 Stunden, verging "wie im Flug" und war sehr angenehm.
Das Upgrade hatte sich definitiv gelohnt, wie mir später andere Teilnehmer meiner Größe, die "hinten" saßen, berichteten. Es muss da schon, wenn auch nicht unerträglich, so aber doch eng gewesen sein...

In Tokyo angekommen, ging alles recht fix, und nach den Kontrollen und dem Gepäck-Pickup waren wir flugs im Bus, wo uns Achim von interair begrüßte und informierte, und dann auch schnell im Hotel Villa Fontaine im Shiodome, einem gigantischen Büro-, Geschäfts-, Restaurant- und Hotelkomplex.

Nach einer Infoveranstaltung ging's dann noch gemeinsam zu Fuß zum Tokyo Tower. Der Tip von Achim, da unbedingt mitzugehen, um so richtig müde zu werden und dem Jetlag entgegenzuwirken, war Gold wert.

All in am Sonntag - Sub3 or bust!
Außerdem bestand so Gelegenheit, noch viele der Laufkolleginnen und -kollegen kennenzulernen. Nach dem Besuch, der tolle Aussichten offerierte, besorgte ich mir noch etwas zu essen und ging rechtschaffen müde ins Bett, um wie ein Baby acht Stunden zu schlafen.

Heute morgen ging's dann nach dem Frühstück, das sehr reichhaltig und lecker war, mit Achim, Irina und allen anderen auf einen lockeren Lauf, der zunächst etwas holprig war, bis wir aus dem Geschäftsdistrikt draussen waren.

Ab dem Hibiya Park konnte man aber flüssig laufen, und ich fasste etwas Mut, weil mein Problemmuskel doch recht gut mitspielte.

Es ging vorbei am Kaiserpalast und in Richtung Zielbereich des Marathons, wo Achim uns noch einiges erklärte, und dann bei leichtem Regen zurück.

Danach war ich wirklich richtig locker, wir machten uns alle fertig und brachen gemeinsam zur Marathonmesse auf, die wie bei solchen Marathons mittlerweile üblich zwar perfekt organisiert, aber auch nicht wenig anstregend war. Wir hatten uns alle eine "Pasmo-Card" besorgt, mit der man im hervorragend organisierten ÖPNV Tokyos immer überall hin kommt.

Akuma von Re.Ra.Ku hat mich richtig locker gemacht!
Nachmittags machten wir auch noch eine gemeinsame Stadtrundfahrt mit U-Bahn und Monorail, wobei wir auf das Regierungsgebäude fuhren, wo man im 45. Stock ein tolles Panorama genießen kann (leider sah man den Mount Fuji wegen Nebels in den Außenbezirken Tokyos nicht - in der Stadt schien die Sonne).

Hier waren wir auch gleich am Start des Marathons und konnten den in Augenschein nehmen, dann ging's noch zum Bahnhof Shibuya, wo wir uns nicht nur die Statue des berühmten "treuen Hundes" Hachikō ansahen, sondern auch den wimmelnden Bezirk, der auch "der Times Square Tokyos" genannt wird.

Danach nichts wie ab nach Hause, am Ende des Tages hatte ich dann doch fast 22.000 Schritte zusammen.

Blick auf den Yoyogi Park, links das neue Olympiastadion
(welches gerade entsteht, man sieht's an den Kränen!)
Morgen dann werde ich beim "Friendship Run" meine neuen Wettkampfschuhe testen, ich hab ich entschlossen, was zu wagen und mit meinen neuen ON Cloudflow am Sonntag aller Vernunft zum Trotz die drei Stunden anzugreifen.

Ich hab einen guten Physio hier gefunden, der mich bereits heute auf der Messe ordentlich malträtiert hat (sowas hab ich noch nie erlebt, aber meinem Bein ging's danach 100% besser!) und morgen nochmal ein wenig nachsteuern wird.

Mal sehen, ob's hilft. Falls ich mit der Taktik scheitere, versuch ich halt, den Marathon irgendwie zu Ende zu bringen. No risk, no fun!

In jedem Fall ist das bisher ein tolles Erlebnis. Die Reise, vor allem mit dem Super-Team von interair, hat sich echt gelohnt!



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