Donnerstag, 15. Juni 2017

#granfondo_2017_09 RTF Pirmasens "Schlabbeflicker-Marathon"



Wie der Blitz durch die Pfalz!

Geile Premiere beim "Schlabbeflicker"-Marathon dank toller Teamleistung

Den "Schlabbeflicker"-Marathon in Pirmasens wollte ich immer schon mal fahren. Heute war es endlich so weit, und ich freute mich wahnsinnig darauf: Mit Roman und Mark war ich zum gemeinsamen Hinfahren verabredet, und treffen wollten wir noch einige Saarländer mehr, um dann als Team von mindestens acht Fahrern richtig einen rauszuhauen.

Unser Zug im Hornbachtal
Pünktlich um fünf Uhr trafen wir uns bei mir zuhause, flugs waren die Räder in Romans Vito verstaut, noch schnell eine Tasse Kaffee, und ab ging's nach "Schlabbeflicker-City", wo wir um 05:40 Uhr eintrafen.

Dank scan&bike waren wir schnell angemeldet, und wenn wir auch den "offiziellen" Start um 06:00 Uhr verpassten, gingen wir dann doch nur wenige Minuten später auf die Piste. Sebastian, Christian, Maximilian, Eric und auch weitere Saar-Fahrer bildeten insgesamt eine zwölf Mann starke Truppe, die von Beginn an toll harmonierte. Über Winzeln und durchs Felsalbtal ging es rüber auf die Riedelberger Höhe und dann runter ins Hornbachtal.

Die Zitadelle in Bitche
Wir rollten gut zusammen und spätestens ab Waldhouse klappte auch der Zug so richtig gut. Die 11,6 km bis Bitche rissen wir in zwanzig Minuten ab, ein Schnitt von 34 km/h. Kurz vor Bitche fuhren wir eine vor uns gestartete Gruppe auf, und an der ersten Rast unterhalb der Zitadelle trafen wir auch noch einige Jungs aus Hirzweiler und Umgebung.

So fuhren wir ab Camp Bitche mit einem 21er-Feld nach Osten. Auch hier wurde schön geheizt. Für die knapp 34 km von Bitche bis zum Fuß des Col du Pfaffenschlick hinter Lembach brauchten wir nur knapp 56 Minuten - ein Schnitt von über 36 km/h. Da sieht man mal, was so ein großes Feld ausmacht.

Mark kurz vor Wissembourg - am Horizont der Schwarzwald
Ich hatte allerdings auf den letzten 20 Minuten Probleme - mir war ein ekliges Sonnencreme-Schweiß-Gemisch ins linke Auge gelaufen, und da kann man, zumal bei dem Tempo, nicht viel machen, außer sich nach hinten begeben, vorsichtig dranbleiben und hoffen, dass die verstärkte Tränenproduktion das ganze irgendwann auswäscht. Das klappte zum Glück auch, und am Fuß des Col du Pfaffenschlick hatte ich wieder freie Sicht.

Am Berg fuhr jeder sein Tempo, doch oben warteten alle an der zweiten Kontrollstelle. Danach ging's gemeinsam weiter in Richtung Wissembourg - auf dieser welligen Piste harmonierte das Feld nicht so gut wie vorher, besser wurde es erst wieder nach Wissembourg, als wir die Wieslauter hinauffuhren.

Auf der Höhe hinter Hermersbergerhof
Im Reisbachtal auf der L492 passierten wir die 100-km-Marke, und meine Uhr zeigte 2:59:50 reine Fahrzeit - so schnelle 100 km war ich noch nie gefahren, ein 33,3er Schnitt - wow!

Wir passierten die Anhöhe des Grates zwischen dem großen Eichelberg und der hohen Derst und fuhren ab ins Erlenbachtal an den Ortseingang von Bad Bergzabern, hier war der Tagesschnitt mit 33,7 km/h am höchsten, dann ging's nach links den Erlenbach hoch.

Und da passierte es leider - in dem kleinen Örtchen Birkenhördt hörte ich es kurz hinter mir krachen. Maximilian und Mark waren irgendwie zusammengerasselt und stürzten beide. Unsere Kerntruppe bleib zusammen, dank einer netten Einwohnerin bekamen wir auch einen Eimer warmes Wasser und einige Handtücher, und so konnten beide ihre Schrammen erstversorgen und zum Glück weiterfahren.

Im Speyerbachtal bei Kontrolle 5: Nudelsalat, baby!
Bei der nächsten Kontrolle in Vorderweidenthal musste Mark dann leider passen - sein Handgelenk schmerzte, er entschied sich zur Heimfahrt und wollte eigentlich in Pirmasens abgeholt werden. Der alte Kämpfer fuhr dann aber tatsächlich bis nach Hause - Chapeau, aber so lädiert wie er war, wären die nun folgenden Anstiege wirklich nicht zu empfehlen gewesen.

Wir fuhren zu elft etwas wellig, dann das Spirkelbachtal hinab bis ins Tal der Queich, und in Wilgartswiesen wartete dann der erste richtig lange und schwere Anstieg des Tages - von 240 m über N.N. ging's 300 hm hoch nach Hermersbergerhof.

Ein Selfie muss sein - hier nahe bei Höheinöd!
Hier fuhr wieder jeder sein Tempo, dem Bergfloh Maximilian oder einem starken Fahrer wie Roman konnte ich zwar nicht ganz folgen, kam aber ansonsten richtig gut hoch: Ca. 22 Minuten für den 6,5 km-Anstieg bedeuteten einen Schnitt von immerhin 17,5 km/h bei einer Steigung von fast 5% im Schnitt mit Spitzen um 10-11%. Immerhin 264 Watt im Schnitt, obwohl im mich auch eingedenk der Restdistanz nicht voll auspowerte.

Nach einer kurzen Pause, bis wir wieder alle zusammen waren, ging's in Richtung Johanniskreuz und dann auf eine rasende, lange Abfahrt über 5 km mit einem 56er-Schnitt (Spitze 77 km/h) über Iggelbach runter nach Elmstein ins Speyerbachtal.

161 km waren absolviert, und bei der vierten Kontrolle gab's Nudelsalat! Wir kloppten uns die Bäuche voll und gingen in den nächsten Anstieg, zurück hoch ans Johanniskreuz. Ich kam super hoch und hatte das Gefühl, mit wachsender Distanz sogar noch stärker zu werden - klasse!

Noch ca. 15 km...
Oben angekommen, ging's gleich unweit der Quelle der Moosalbe hinunter und über Hermersberg durchs Weihertal nach Waldfischbach-Burgalben. Hier verpassten wir leider die Einfahrt zur nächsten Kontrolle, weil irgendein Witzbold den Pfeil entfernt hatte. So gab's drei Kilometer extra, bis wir schließlich umkehrten und dann doch den Weg Richtung Heltersberg und zur fünften Kontrolle fanden.

Danach nahmen wir den zweitletzten Anstieg auf die Weselberger Höhe in Angriff, und kaum waren wir oben, ging's über Höheinöd auch schon wieder runter ins Schwarzbachtal nach Thaleischweiler-Fröschen. Die Gruppe war nun ein wenig auseinandergeflogen, aber nun war es ja auch nicht mehr weit. Den Schnitt von über 31 km/h wollte ich unbedingt noch retten, und das gelang mit 31,3 km/h auch trotz des letzten, nun doch nicht mehr so leichten Anstiegs hoch nach Höheischweiler und zurück zum Start.

Am Stadion kamen wir dann doch wieder alle zusammen, und nach einer guten Dusche und einigen alkoholfreien Weizenbieren (wir tranken den armen Schlabbeflicker-Organisatoren den ganzen Vorrat leer) nahmen wir dankbar unser Geschenk (ich ein Poloshirt) entgegen und beschlossen einen tollen Marathon-Tag.

Knapp unter sieben Stunden reine Fahrzeit für 218,5 km mit fast 3.600 Höhenmetern, einer 86er-Trittfrequenz und 211 Watt im Schnitt - mit diesen Werten war ich sehr zufrieden.

Roman und ich fuhren dann nach Hause, nicht ohne uns nach Mark zu erkundigen und erleichtert von seiner Heimfahrt zu hören. Das war der einzige Negativpunkt an einem ansonsten nahezu perfekten Marathontag!

Danke an alle, die mitgefahren sind, und an die Jungs vom RSV Pirmasens für dieses tolle Erlebnis. Da sind 20,- € Startgeld nix - fünf mal Essen, immer was anderes, auch heimische Delikatessen wie den weißen Käse in Vorderweidenthal, und dann noch ein tolles Poloshirt obendrauf, sind echt geschenkt - die RSVler lieben ihren Marathon und geben sich echt richtige Mühe. Gerne wieder!






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