Freitag, 6. Mai 2016

Krottelbach und rund um das Miesau Army Depot





Tradition verpflichtet



Schöne Runde ins Grenzland zur Pfalz


Endlich ist das schöne Sommerwetter da! Bereits gestern war ich bei der schönen Tour "Saarlouis-Metz-Saarlouis" dabei gewesen, und  auch heute am Freitag hatte ich noch Lust, radzufahren. Wegen des Brückentages war bei uns im Rathaus schon kurz nach 12 Uhr nahezu nichts mehr los und der Publikumsverkehr erloschen. Ich arbeitete noch ein - zwei "Häufchen" auf meinem Schreibtisch ab und verabschiedete mich um kurz vor 14 Uhr als "letzter Mohikaner" ins Wochenende.

Fuchsbergstraße in Kübelberg - dann immer geradeaus!
So blieb noch Zeit für eine geplante 4-Stunden-Tour. Ich hatte mir vorgenommen, wie in jedem Jahr, seit ich in Neunkirchen wohne, einen der schönsten Flecken der Region anzufahren: Die Straße von Bubach im Ostertal nach Krottelbach im Kuseler Land über die L307/K11 führt auf der Anhöhe durch einen Laubwald, der gerade in dieser Jahreszeit im frischen, jungen Grün erblüht - ein wunderschöner Anblick.

Aber los ging's zunächst in Richtung Kirkel/Neuhäusel, mal warmgefahren, nahm ich zwischen dem Ortsteil und Limbach schon richtig Fahrt auf - die Beine waren also gut. In Homburg fuhr ich durch Erbach in Richtung Jägersburg und Waldmohr, dann nach Schönenberg/Kübelberg.

Feldweg zwischen Kübelberg und Waldziegelhütte
Dort angekommen, nahm ich mir die erste "Neuentdeckung" auf der Karte vor: Ein Feldwirtschaftsweg zwischen dem Ort und Waldziegelhütte, der auf der Karte zumindest vielversprechend aussah. Man muss nur von der Saarbrücker Straße, der Hauptstraße, die in den Ort hineinführt, ca. 200m nach dem Kreisel nach links abbiegen und dann immer der Fuchsbergstraße folgen.

Der Weg war tatsächlich einwandfrei. Es handelt sich dabei um den Höhengrat zwischen dem Glantal und dem Mieselbach- bzw. Klingbachtal. Vor einem liegt der Höcherberg, und schnurstracks geradeaus geht's direkt Richtung Ortsmitte von Waldziegelhütte. Ca. 500m davor kommt von links noch ein augenscheinlich ebenfalls komplett durchasphaltierter Weg aus Waldmohr hoch (dort die Dunzweiler Straße).

Auf der Höhe zwischen Bubach und Krottelbach
Ab Waldziegelhütte kannte ich den Weg. Es ging den Höcherberg hoch und über den Bambergerhof nach Breitenbach ins Schönbachtal hinunter, dann gleich weiter nach Lautenbach und über den Radweg am Friedhof vorbei in Richtung Dörrenbach. Die Luft war klar, die Sonne schien herrlich, die Rapsfelder blühten - es war eine Wonne.

Kurz vor Saal dann die erste Warnung: Die Straße nach Bubach sei gesperrt. Was? Auf keinen Fall wollte ich diesen Abschnitt versäumen, notfalls würde ich das Rad schieben. Das war auch fast nötig. Mit dem Auto wäre ein Durchkommen unmöglich gewesen. Insbesondere da, wo die Brücke über den Bubach saniert wird, war Fahren fast unmöglich, und auch hintendran ging's eigentlich gar nicht. So quälte ich mich halb schiebend bis an den Bubacher Ortseingang, erst dort konnte man wieder richtig fahren.

"Col de Brücken" - zwischen Ohmbach- und Kohlbachtal
Dann wurd's aber schön. Zunächst ging's etwas steil hoch, aber nach oben wurde es immer flacher und schließlich war ich in meinem erwähnten "Lieblingswald". Die Durchschnittsgeschwindigkeit war mittlerweile auf 28 km/h zusammengeschmolzen, aber das sollte sich ab der nun beginnenden längeren Abfahrt ändern.

Es ging durch Krottelbach und dann immer den Ohmbach hinunter bis nach Brücken, hier kam der letzte nennenswerte Anstieg rüber nach Schönenberg ins Kohlbachtal. Es ist wohl auch möglich, von Brücken aus entlang dem Ohmbach bis an den See zwischen Gries und Schönenberg zu gelangen - das muss ich demnächst mal austesten!

Zunächst fuhr ich auf der L356 Richtung Miesau und wünschte mir eine Eisdiele. Leider sah ich keine, auch in den folgenden Ortschaften (Buchholz, Bruchnühlbach-Miesau und Vogelbach) bei meiner Umrundung des größten Munitionsdepots der US Army außerhalb der Vereinigten Staaten nicht, ebensowenig wie in Bruchhof/Sanddorf. Dafür Kebapbuden en masse.

Verdienter Lohn im Eiscafé Fortunella!
Meine Laune sank. Ich mag Kebap, aber nicht bei 25°C und mit über 80 km in den Beinen. Endlich in Erbach: Eine Kebapbude mit angeschlossener Eisdiele - jedenfalls von außen. Als ich reinkam, war die Antwort klar und knapp: "Kein Eis!". Also weiter...

Altstadt: Bäckerei, Kneipe, keine Eisdiele. Limbach: Feinkostladen (!), Schreibwaren, keine Eisdiele. Mir schwante, dass ich mich bis Furpach gedulden würde müssen. Und so steuerte ich letztendlich das Eiscafé Fortunella an, meine Stammeisdiele im Osten von Neunkirchen, und ließ mir nach 95 km ein vortreffliches Spaghetti-Eis munden. Herrlich!

Danach "dudelte" ich die letzten 5 km nach Hause. Die 100 km machte ich gerade so voll. Heiß war's, aber immer noch besser als naß und kalt. Morgen geht's weiter!

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