Sonntag, 20. Oktober 2013

NYC-Marathon 2013: Bottwartal-Halbmarathon - Neue PBZ, 19. gesamt, 2. M40!

NYC-Marathon 2013: Bottwartal-Halbmarathon von joaum bei Garmin Connect – Details

Trotz miesem Regenwetter, mehr Profil, als ich erwartet hatte, und einem in der ersten Rennhälfte sehr eckigen und kantigen Lauf - es lief erstaunlich gut und viel besser als erhofft

Bereits am frühen Morgen um 7.45 Uhr machte ich mich mit meinem Sohnemann auf den Weg in den Nordosten des Landkreises Ludwigsburg nach Steinheim, wo der Bottwartal-Halbmarathon stattfand - immerhin 230 km. Das Wetter war schon auf der Fahrt kontinuierlich schlecht, und je näher wir Steinheim kamen, umso stärker wurde der Regen. Nach den Vorbereitungen, sprich Anmeldung in der Sporthalle in Steinheim sprang ich in den Bus, der uns zum Start ins ca. 10 km entfernte Gronau brachte. Von dort verlief der Kurs durch Gronau und dann über Beilstein und Oberstenfeld sowie Gross- und Kleinbottwar entlang der Bottwar zurück nach Steinheim.

Am Start um 11.00 Uhr regnete es wie aus Kübeln, und ca. 15-20 Minuten nach den Spitzenläufern im Marathonwettbewerb, die hier Halbzeit hatten, gingen wir auf die Strecke. Wie so oft ging ich das Rennen einen Tick zu schnell an, fand aber nach 2-3 km dann doch ein gutes Tempo. Das war auch wichtig, denn der Kurs war auf der ersten Hälfte voller Überraschungen - kleine, giftige Steigungen, viele enge Kurven und Hacken, da konnte man es kaum mal "rollen" lassen.

Nachdem ich "mein" Tempo so um die 3:56/km gefunden hatte, sprach ich kurz mit meinem Nachbarn seit km 1,5, einem erkennbar deutlich jüngeren Sportkameraden, sein Vorname war Quentin. "Zielzeit?" - "So 1:20:00!" - "OK, das ist mir zu schnell, dann musst Du bald ohne mich laufen!". Ich lief mein Tempo weiter, aber ab km 3 war Quentin auf einmal weg - und nicht nach vorne. "Na, der hat die Ruhe weg", dachte ich mir, "wenn er 1:20:00 laufen will, muss er aber jetzt bald echt die Rakete zünden!". Nun, tat er nicht - er wurde offenbar langsamer, denn am Ende waren's 1:25:01. Auch nicht schlecht, aber mir ein Rätsel, wie man sich so verkalkulieren kann. Wenn ich 1:20:00 laufen will, muss ich doch eigentlich mindestens mit 3:50er-Tempo anfangen und hintenraus schneller werden (oder gleich 3:47er durchlaufen).

Ich konnte hingegen in der Nähe meiner 3:56 bleiben, am Anfang wie gesagt sogar leicht darunter, aber wegen der Unregelmäßigkeit des Profils war Gleichmäßigkeit schwierig. Ich nahm bei Anstiegen etwas raus und drückte dafür bei Abläufen etwas drauf - aber immer eingedenk der Tatsache, daß ich mir noch Reserven für die zweite Rennhälfte behalten wollte (musste). Und außerdem war der Kurs, wie gesagt, ziemlich verwinkelt und vor allem in Gronau und Beilstein sehr profiliert mit ebensoviel Höhenmetern auf- wie abwärts.

So lief ich dann auch bis km 10 etwas defensiv, dann aber, als die Geraden länger wurden und das Ziel näher kam, legte ich noch zu.

Ab der Hälfte der Strecke, in Oberstenfeld, rollte es auch besser, und Richtung Ziel ging es nun auch tendentiell ganz leicht bergab - wir folgten dem Lauf der Bottwar, einem rechten Nebenfluß der Murr. Der einzige richtige "Bremser" war hier die Querung der Teilortsumgehung L1100 und der Bottwar, als wir auf die linke Flußseite wechselten, denn dazu mussten wir eine eklige Fußgängerwendelbrücke queren, wo ich am anderen Ende fast die Kurve nicht kriegte. Das kostete mich 4-6 Sekunden, daher auch die 4:01 bei km 12.

Abgekämpft, aber glücklich kurz vor dem Ziel - neue PBZ in 1:22:45! 
Aber danach, durch Sauserhof, Hof und Lembach und Großbottwar mit einem schönen Parcours durch die historische Altstadt rollte es richtig gut, und ich merkte, dass ich noch zulegen konnte. Und als ich dann einen Läufer nach dem anderen vor mir "kassierte", schoß auch das Adrenalin in den Körper und verdrängte die Müdigkeit. Ein gutes Gefühl - ich wurde immer schneller. Nur bei drei leichten Anstiegen bei km 14, 17 und 20 wich ich - kalkuliert - ganz leicht vom Plan nach oben ab.

Vor allem auf den letzten 3-4 km konnte ich noch richtig was draufpacken und lief im Schnitt unter 3:50/km. Allein auf km 20 und 21 habe ich noch 3-4 Plätze gutgemacht.

Am Ende schaffte ich es, den 19. Gesamtrang von insgesamt über 1.500 Läuferinnen und Läufern zu erreichen sowie den zweiten Platz in meiner Altersklasse M40 zu erlaufen - und das in neuer persönlicher Bestzeit von 1:22:45! Erste Hälfte 41:28, zweite Hälfte 41:17. Immerhin 38 Sekunden schneller als bei meiner bisherigen Bestzeit 2012 in Freiburg, das ist schon eine Hausnummer beim Halbmarathon.

Bekam ich netterweise nachgeschickt:
Mein erster Pokal, und sogar noch ein
20€-Intersport-Gutschein!
Ob ich eine Profilaufbahn erwägen soll?
Ich bin sehr zufrieden. Jetzt noch zwei Wochen ruhiges Training in Richtung Tapering, dann kann der NYC Marathon kommen.

Leider mußte ich direkt nach dem Rennen weg, weil ich mittags noch Termine in Neunkirchen hatte, so "verpasste" ich die Siegerehrung. Aber die wäre bestimmt genauso toll organisiert und durchgeführt gewesen wie der ganze Lauf.

Hut ab vor der Organisation und auch den Menschen im Bottwartal, die trotz Regen in Massen an der Strecke standen und die Läufer anfeuerten. Ein familiärer, prima aufgezogener, empfehlenswerter Lauf, und für jeden was dabei, auf allen Distanzen, auch mit Staffel, bis hin zum 50-km-Ultramarathon. Erlebenswert!

Ein weiterer schöner Nebeneffekt: Sollte ich mich entscheiden, auch 2014 den Marathon in New York City laufen zu wollen - die Qualifikation dafür hab ich mir im Bottwartal auch erlaufen.

Der Bottwartal-Marathon

Ergebnisse 2013

Bericht in der Marbacher Zeitung (mit Bild, ich bin sogar drauf, ganz links ;-))

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